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Das Wachstum der Affiliate-Branche

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Seit Jahren muss sich die Affiliate-Branche gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, dass ihre Umsätze zurückgehen. Wie steht es tatsächlich um das Affiliate-Marketing? Welche Prognosen treffen zu?

Schon Jahre wird dem Affiliate-Marketer vorgeworfen, dass die Umsätze der Affiliate-Branche zurückgehen und der Kanal zu den aussterbenden Spezies im Online-Marketing-Mix gehört. Wie dieser Vorwurf entstand, kann nur spekuliert werden.

Seit mehr als drei Jahren ist es der BVDW und deren Unit Affiliate-Marketing nicht möglich, für das Affiliate-Marketing Marktprognosen zu liefern. Abgegeben wurde die letzte Hochrechnung für 2013. Diese Prognosen sind für die Branche enorm wichtig, damit Online-Marketing-Entscheidern ein sicheres Gefühl für weitere Investitionen in den Kanal übermittelt werden. Es kann nur vermutet werden, weshalb es dem BVDW nicht möglich ist. Dies kann mit dem häufigen Wechsel an Personal der Mitglieder der Unit Affiliate-Marketing zusammenhängen, an den politischen Interessen des OVK, oder anderer Unternehmen und Verbände. Diese reden gerne den Einfluss des Affiliate-Kanals klein und sehen das Etat eher als Investition in Displayadvertising oder anderen Kanälen.

Dennoch sind Affiliate-Marketings das älteste und durch das Performancemodell die beliebtesten Werbekanäle im Onlinemarketing. Im Herkunftsland USA des Affiliate-Marketings wurden vor kurzem, wie in jedem Jahr, von Forrester Research die Wachstumsprognosen der nächsten fünf Jahre veröffentlicht. Es wird 2016 ein jährliches Wachstum von ca. 10 Prozent und von den Werbespendings ein Umsatzvolumen von 4,7 Milliarden US-Dollar erwartet.

Umsatz in der Werbung ca. 984 Millionen Euro

Für Deutschland wurde von PricewaterhouseCoopers eine Prognose im Rahmen der „German Entertainment und Media Outlook“-Studie für den Affiliate-Markt der Öffentlichkeit angetragen. In 2016 sollen durch den Umsatz der Werbung 984 Millionen Euro erreicht werden und ein Anstieg in 2019 von bis zu 1,03 Milliarden Euro. Anfang März hat Axel Springer seinen Geschäftsbericht von 2015 veröffentlicht. Die Umsätze stiegen demnach 2015 um 12,8 Prozent. Das bedeutet: 2014 von 517,7 Millionen Euro auf 580,7 Millionen Euro in 2015. Sogar der Gewinn der Vorsteuern (EBITDA) soll sich um knapp 5,4 Prozent, also auf 25 Millionen Euro steigern.

Zum Affiliate-Netzwerk Webgains gehört das ad pepper media und dieses hat kürzlich seine Zahlen veröffentlicht. Das Geschäftsjahr 2015 beendete ad pepper mit 56 Millionen Euro Rekordumsatz. Der Treiber von diesem Hauptwachstum war Webgains. Das Affiliate-Netzwerk wurde 2006 gegründet und im selben Jahr übernahm ad pepper die Gesellschaft. Den größten Anteil steuerte ad pepper mit 73 Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe bei und ist mit 33 Prozent Umsatzwachstum eines der am schnellsten wachsenden internationalen Affiliate Marketing-Netzwerke. Diese enormen Angaben zeigen, dass mit einer Stagnation oder ein Rückgang der Branche kaum zu rechnen ist.

Steigende Werbespendings

Unabhängig von der Entwicklung der Zahlen im Netzwerk der nächsten Jahre kommt das stetige Wachstum der Internet-Werbespendings im Allgemeinen der Affiliate-Branche zugute. Eine weitere Prognose für 2016 stellt der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). Dieser geht von Werbebudgets aus, die weiter steigen werden. Zeitweise angetrieben von Sportereignissen wie den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und in Frankreich die Fußballeuropameisterschaft. Zenith-Optimedia erwartet nach aktueller Werbemarktprognose für 2016 weltweit ein formales Plus von 4,7 Prozent.

Die Prognosen, die für Deutschland bisher vorliegen, zeigen für die einzelnen Mediengattungen ein ausführliches Bild. Für 2016 erwartet Zenith-Optimedia auf dem Nettowerbemarkt einen nominalen Anstieg um 1,6 Prozent. Das Wachstum im Werbemarkt wird hauptsächlich von TV mit +2,5 Prozent, Digital mit +7,6 Prozent und hauptsächlich von Outdoor mit +3,0 Prozent getragen. Ein Rückgang der Nettowerbeumsätze sagt Zenith-Optimedia für Zeitungen -3,4 Prozent, Zeitschriften -2,1 Prozent und für den Hörfunk -0,3 Prozent voraus. Die Prognosedaten lassen die strukturelle Umverteilung der Werbeausgaben digitaler Angebote zugute widerspiegeln. Den Anteil an Werbeausgaben werden Mobile und Online weiter ausbauen.

Die Richtung für Deutschland wird ebenfalls von den globalen Trends gegeben. Überwiegend wird das Wachstum des Werbemarktes technisch getrieben. Die wachsende Verbreitung technischer Verbesserungen in Werbeformen, mobiler Geräte, Erhöhung der Werbeformenvielfalt und technischer Innovationen rechnet mit deutlichem Zuwachs bei der Aussteuerung von Geräteübergreifenden Kampagnen bei Werbeinvestitionen.