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Handysucht – Was hilft dagegen

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Handys sind kleine kompakte Geräte und recht nützlich. Allerdings ist das Suchtpotenzial vom Smartphone recht groß. Ähnlich wie bei Glücksspielern vor einem Automaten passieren ähnliche Situationen im Hirn des Nutzers. Das Smartphone ermöglicht vieles. Damit kann gesurft, gechattet, gespielt, geshoppt werden. Sogar der Partner fürs Leben kann gesucht und vielleicht gefunden werden. Diese Möglichkeiten können zu einem Problem ausufern. Wird nicht aufgepasst, hat sich die Abhängigkeit eigener Nutzungsgewohnheiten schnell eingeschlichen. So wie bei Games oder Glücksspielautomaten eine Abhängigkeit entstehen kann, ist es selbst bei der Smartphone-Nutzung möglich.

Was geschieht bei der Nutzung? Der Anfang ist die Handlung, per Knopfdruck das Display zu aktivieren. Vielfältige Überraschungen erwarten bereits den Nutzer. Wurde das Foto der eigenen Party bereist angesehen? Sind Neuigkeiten vorhanden? Der Rhythmus wird mit Warten bestimmt. Wann kommt die nächste Nachricht von Freunden, wann bei Facebook ein neuer Like oder beim Onlinespiel das nächste Level. Der Körper gerät in Aufregung und schüttet das Glückshormon Dopamin aus. Dieses Hormon ist dafür verantwortlich, immer wieder auf das Display zu schauen. Ein einfacher Mechanismus für hohe Belohnung mit kleinem Aufwand.

Allerdings ist es nicht gleich Abhängigkeit, wenn häufig auf das Smartphone geschaut wird. Die Menschen selbst bringen bestimmte Risikofaktoren mit. Für einige Nutzer ist das Smartphone bei Stress eine Ablenkung oder unangenehme Aufgaben werden damit aufgeschoben. Handelt es sich allerdings nur noch um das Handy, und schöne Tätigkeiten werden unterbrochen für den ständigen Blick auf das Display, sind dies definitiv ernst zu nehmen. Das Handy sollte das Hobby nicht beeinträchtigen oder als Ersatz für soziale Kontakte herhalten. Wenn der Sportverein noch wichtig ist und die Schule wird geschafft, neben Stundenlangem chatten, ist das Problem zur Sucht sehr gering. Das Smartphone kann überall mit hingenommen werden. Natürliche Pausen sind somit passé. Konkrete Auszeiten sollten festgelegt werden.

Nutzerverhalten durch App messen lassen

Selbst ohne Suchtverhalten birgt eine übermäßige Nutzung Nachteile. Der Blick auf das Handy alle 20 Minuten lassen das Glücksempfinden und die Produktivität leiden. Es ist hierfür eine App namens Menthal entwickelt worden, die das Verhalten der Nutzer auf Handys misst. Die Auswertungen sind nicht maßgebend, dennoch besitzen sie eine gewisse Aussagekraft, denn diese App läuft auf 300 000 Smartphones. Demzufolge blickt der Nutzer durchschnittlich jeden Tag 88 Mal auf sein Display und eine Aktion erfolgt in 53 Fällen. Als Folge: Die Konzentration wird durch ständige Unterbrechungen zunichte gemacht und das Arbeiten fällt schwer. Dieses Verhalten gleicht einem Anti-Yoga. Beim Yoga wird eine orthopädisch wertvolle Position eingenommen und auf den Geist konzentriert. Beim Surfen mit dem Smartphone nehmen viele Menschen eine Haltung ein, die orthopädisch unvernünftig ist und nur die Zerstreuung wird gesucht.

Mehr Selbstkontrolle und Achtsamkeit ist notwendig, damit die Nutzung nicht überhandnimmt. Nützlich ist ein Tagebuch, um den Konsum aufzuschreiben, was früher gern unternommen wurde und man gerne wieder aufleben lassen möchte. Damit kann eingeschätzt werden, wie viel Zeit das Handy in Anspruch nimmt und welche Alternativen sich aufzeigen.

Das Smartphone auch mal ausschalten

Tage einlegen, an denen das mobile Gerät ausgeschaltet ist. Ins Bett oder an den Esstisch gehören Handys ohnehin nicht. Helfen können hierbei bestimmte Apps: Für die Nutzungsgewohnheiten geben neben Menthal ebenso Offtime, Hypnobeep, Checky bzw. Qualitytime Anwendungen oder Rückmeldungen. Werden bestimmte Auszeiten eingehalten, ist eine Belohnung sicher. Der Griff zum Smartphone sollte vom Nutzer überflüssig und umständlich gemacht werden. Zum Beispiel den Wecker oder die Armbanduhr nutzen, anstatt entsprechende Handyfunktionen. Unterwegs das Smartphone in die Handtasche oder den Rucksack verstauen, anstatt greifbar in der Hosentasche. Ein Ausprobieren schadet nichts. Einen ganzen Tag das mobile Gerät überhaupt nicht in Anspruch nehmen, funktioniert das, hält sich die Nutzung im Rahmen.