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Komplett-Verschlüsselung bei WhatsApp Nachrichten

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WhatsApp Nachrichten werden in Zukunft komplett verschlüsselt verschickt. Das neue Konzept ist, nach Meinung von Experten sicher, sogar ein Vertrauter von Edward Snowden zeigt sich davon begeistert.

Ab sofort sind alle WhatsApp Nachrichten die verschickt werden mit einem neuen Sicherheitssystem verschlüsselt. Damit dies funktioniert muss auf den Smartphones die neueste WhatsApp Version installiert sein. Diese Information wurde von Open Whisper Systems, einem Open-Source Projekt, bekanntgegeben. Bisher waren Nachrichten von WhatsApp nur begrenzt verschlüsselt gewesen. Die Verschlüsselung bezieht sich auf Textnachrichten und auf das Telefonieren mit WhatsApp. Facebook, Besitzer von WhatsApp, gibt keinen Einblick in den Quellcode mit dem WhatsApp programmiert wurde. Die Verschlüsselung selbst jedoch läuft unter einer Open-Source-Lizenz. Damit können Experten die Verschlüsselung auf Schwachstellen prüfen.

Die User von WhatsApp sollen möglichst transparent informiert werden, wann die Verschlüsselung zum Einsatz kommt. Die bezieht sich auf Gruppen-Chats und auf die Kommunikation mit nur einem Chatpartner. Stellt der Server fest, dass beide Kommunikationspartner die neueste WhatsApp Version einsetzen, dann verhindert er einen Chat ohne Verschlüsselung. Somit sollen Hackerangriffe unterbunden werden, die den Einsatz einer älteren WhatsApp Version simulieren. Vor etwa einem Jahr hatte WhatsApp die Zusammenarbeit mit Open Whisper Systems bekanntgegeben. Seit 2014 gehört WhatsApp zu Facebook. Open Whisper Systems hat das bekannte „Signal“ entwickelt, eine App die für ihre qualitativ hochwertige Verschlüsselung bekannt ist. Ihr Ruf bei verschiedensten IT-Experten ist exzellent.

Verschlüsselung als Mittel gegen eine Überwachung der NSA

Das Prinzip der Verschlüsselung von Ende-zu-Ende ist sehr sicher. Auf dem Gerät des Absenders erfolgt die Verschlüsselung der Mitteilung. Erst wenn die Nachricht auf dem Gerät des Empfängers angekommen ist wird sie wieder entschlüsselt. Der dafür zu verwendete Schlüsselt liegt nur auf dem Empfängergerät vor. Auch der Software-Anbieter hat hier keine Möglichkeit auf die Nachrichten zuzugreifen. IT-Sicherheitsexperten bezeichnen diese Art der Verschlüsselung als einzige Variante, die wirklich sicher ist.

Laut den Veröffentlichungen von Edward Snowden aus dem Jahr 2013 sind nicht einmal die besten Geheimdienste auf der ganzen Welt dazu fähig, besonders gute Verschlüsselungen zu lösen. Somit wird die neueste WhatsApp Version zu Recht auch als „NSA sicher“ bezeichnet. Dies gilt so lange wie das Smartphone Betriebssystem nicht kompromittiert ist. Verständlicherweise freut das die Datenschützer besonders. Jacob Appelbaum, ein Vertrauter von Edward Snowden hat diese Tatsache kurz und knapp mit dem tweat „ Fuck yeah“ kommentiert. Zur Verifizierung der Nutzer hat WhatsApp in ähnlicher Form wie auch Signal eine Authentifizierung verwendet. Die beiden Nutzer haben die Möglichkeit, über einen gescannten QR-Code den Sicherheitstest durchzuführen.

Geheimdienste haben „Zero Day Exploits“ als Schlupflöcher

Will ein Geheimdienst tatsächlich Informationen über eine Person ergattern, dann bleiben ihm noch die „Zero Day Exploits“ als Hintertürchen übrig. Dabei handelt es sich um nicht öffentliche Sicherheitslücken in Betriebssystemen oder Programmen, die auf dem Schwarzmarkt vertrieben werden. Wir das Smartphone Betriebssystem mit Hilfe eines solchen Schlupfloches geknackt, dann kann dessen komplette Kommunikation überwacht werden. Jedoch verhindert die aktuelle Verschlüsselung von WhatsApp eine mögliche Massenüberwachung von allen aktiven Nutzern.

Etwa eine Milliarde Menschen nutzen mittlerweile WhatsApp. Das macht die App zur beliebtesten Instant Messenger Variante unter den Smartphones weltweit. Vor allem als Ersatz für das Schreiben von SMS hat sich WhatsApp einen Namen gemacht. Sie läuft auf allen gängigen Betriebssystemen, egal ob Apple iOS, Windows, Android oder Blackberry. Die exakten Details der neuesten Verschlüsselung erläutert der Hersteller in einem aktuellen Whitepaper.